Die Beziehungen zwischen Mann und Frau sind so alt wie das Leben selbst.
Es scheint, dass alles bekannt und eindeutig ist.
Der Mann spielt die Rolle des Jägers, die Frau jedoch, kraft ihrer natürlichen Keuschheit und Naivität, fungiert als verführtes Opfer.
Nun, offensichtlich gibt es nichts weiter über die Vorstellungen zu erzählen, die scheinbar seit Ewigkeiten fest stehen.
Und trotzdem passiert alles jedes Mal auf neue Weise.
Klaus Lichtermann lockt Anna Schmidt in seine Mietwohnung. In der Tasche des Mannes liegen schon seit langem für den Fall der Fälle eine Flasche Wein und eine Tafel Zartbitterschokolade. Das ist der Kniff, der Lichtermann immer glänzend gelingt. Alles läuft wie am Schnürchen. Das jahrelang perfektionierte System funktioniert einwandfrei, es bleibt nur noch, ein paar Komplimente von sich zu geben. Und die Sache ist in trockenen Tüchern. Die Frau ist deine.
Doch unerwartet verlangsamt sich der Prozess der Eroberung der Frau, hält inne, und alsbald geht er weiter, aber nun schon in die entgegengesetzte Richtung. Nun wird der Mann zur verlockenden Beute in den Händen einer modernen Amazonin.
Und auch die letzten Worte von Klaus Lichtermann: "Lasst uns Freunde bleiben", die wie ein Gebet klingen, halten Anna Schmidt nicht auf.
Jetzt will sie, die Frau, nicht und kann nicht einfach so freundschaftlich mit dem verbleiben, den sie zum Ehemann erwählte.
Allein Klaus erahnt immer noch nicht, wie die neuerliche Intrige für ihn ausgeht. Und so werden auch wir nichts überstürzen. Soll alles so laufen, wie es läuft, langsam, Szene für Szene, bis zum letzten Akt.
Nur bis zu welchem?
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