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Drehbücher

Synopsis zum Filmdrehbuch "Das Haus auf dem Sand"

Genre: Drama

Rollen:
1. Alexander Lachmann, Mann ohne feste Arbeit
2. Thomas Hagler, Oberhaupt der Familie und Chef im Hause
3. Stefanie Hagler, seine Frau
4. Alexandra Hagler, seine Tochter
5. Helga Hagler, seine Mutter
6. André Tischer, Bräutigam von Alexandra
7. Klaus Grund, ein alter Freund der Familie Hagler
8. Brigitte Grund, seine Frau
9. Mandy Grund, Freundin von Alexandra
10. Notar, Leibwächter

Ein echtes russisches Drama! Es quält nach wie vor die nationale Frage: Was genau ist die russische Seele und gibt es sie auch wirklich? Und wenn nicht, was leidet dann im unvollkommenen Körper eines Russen?
Auf diese und andere Fragen versucht der Held dieses Dramas eine Antwort zu finden: Alexander Lachmann, der durch puren Zufall in ein ihm fremdes Haus gerät.
Die dort lebende Familie nimmt den neuen Bewohner mit Freuden bei sich auf, und jedes der Familienmitglieder, sei es der Hausherr Thomas Hagler, seine Frau Stefanie, die Mutter Helga Hagler oder die Tochter Alexandra, bieten dem Mann auf Wanderschaft ihre Liebe und Fürsorge an. Und sogar die Katze, die alle in der Familie als ihren Liebling ansehen, schmiegt sich an ihn an und geht ihm zur Hand.
Aber nach ein paar Tagen in diesem Hause bemerkt Alexander mit Herzklopfen, dass er unsterblich in eine Frau verliebt ist, die eher seine Mutter sein könnte als seine Liebste.
Es ist also Zeit, diesem Haus zu entkommen, um das nicht zu zerstören, was hier  im Laufe der Jahre buchstäblich Stück für Stück aufgebaut wurde.
Doch Alexander Lachmann ist nicht in der Lage, weiter seine Gefühle zu verbergen, und so gesteht er Stefanie seine Liebe. Das nächtliche Treffen dauert nicht lange, aber bei ihrer Liebelei bemerken sie nicht, dass noch zwei andere wohl oder übel Zeugen ihrer gegenseitigen Zuneigung sind.
So erfährt Alexandra ganz beiläufig, dass die eigene Mutter ihre Nebenbuhlerin ist.
Alexander Lachmann und Stefanie Hagler haben nun vor, am nächsten Tag schon alle Mitbewohner in Kenntnis zu setzen und das Haus für immer zu verlassen. Doch Alexandra beschließt, sich zu rächen. In ihrer selbstsüchtigen Eifersucht bringt sie die sich einander Liebenden in Gefahr.
Und nun kommt der Tag, da sie, sich an den Händen haltend, ehrlich und offen alles, was ihnen lieb und teuer war, zurücklassen sollen.
Die müde Frau aber kann sich nicht von ihrer Vergangenheit trennen, und alle nächtlichen Versprechungen sind auf einmal vergessen.
Der, der sich so wünscht, die ganze Welt und alle auf ihr Lebenden zu lieben, ist plötzlich verraten und betrogen.
Alexander Lachmann ist bereit, sich mit seinem einsamen Schicksal abzufinden und dieses Haus für immer zu verlassen.
Der beleidigte Ehemann stellt in einem Wutanfall über diese grobe Undankbarkeit, mit der Lachmann ihm seine Gastfreundschaft vergolten hatte, Alexander öffentlich bloß und jagt ihn mit Schanden aus seinem Haus.
Diese Ohrfeige zwingt Lachmann zum Schwur, dass er irgendwann wieder hierher zurückkehrt, aber das schon in einer ganz anderen Eigenschaft, als souveräner Hausherr dieser vier Wände.
Es vergehen lange 6 Jahre. Und jetzt steht der Unbekannte wieder an der Schwelle  des alten Hauses.
Es ist die Zeit gekommen, alte Rechnungen zu begleichen und den damals gegebenen Schwur einzulösen.
Alexandra steht allein vor dem Haus, als plötzlich ??ein paar Männer in den Hof kommen. Drei Leibwächter kommen keilförmig herbei und schützen offenbar einen wichtigen Herrn. Sie geben ihm den Weg frei und der Unbekannte fordert im Befehlston und unter Verweis auf Zeitmangel, ihm so schnell wie möglich das Haus zu zeigen, das zum Verkauf steht.
Verdutzt versucht Alexandra zu erklären, dass das Haus nicht verkauft wird. Aber der Fremde besteht fest darauf und deutet auf eine frische Meldung in der Zeitung.
Da macht sich Alexandra auf, ihren Vater zu holen, der ebenfalls alles erklären soll.
Thomas Hagler verheimlicht seiner Tochter schon seit langem seine brenzlige finanzielle Situation und stellt den Käufer als potentiellen Kunden des Objektes vor.
Nach der Besichtigung des Hauses, als sich der Unbekannte ziemlich freimütig über dessen unbefriedigenden Zustand äußert, überlegt er es sich plötzlich anders und ist sogar bereit, das Geschäft sofort abzuschließen.
Dieser Vorschlag trifft alle Umstehenden wie ein Blitz, und sie können es lange Zeit nicht fassen, während der Notar erscheint, der den Vertrag zwischen Käufer und Verkäufer schon vorschriftsgemäß vorbereitet hat. Aber wer wurde denn Besitzer des Hauses?
Erst jetzt gibt sich der Fremde zu erkennen, und es fällt den Hausbewohnern wie Schuppen von den Augen.
Es ist kaum zu glauben, dass dieser wichtige und reiche Herr auch wirklich Alexander Lachmann höchstpersönlich ist.
Die Freunde der Haglers, die Familie Grund, ist bereit zu helfen, um die finanziellen Probleme der Haglers zu überbrücken. André Tischer bleibt auch nicht abseits stehen und bietet an, den Vertrag für null und nichtig erklären zu lassen.
Thomas Hagler ist einverstanden und erklärt dies offen Alexander Lachmann gegenüber.
Danach droht Lachmann bereits allen Anwesenden, sie alle in nächster Zeit in den Bankrott zu führen, so wie er es bisher mit Hagler getan hatte. Weil niemand anders als er, Alexander Lachmann, die Ursache allen Unglücks ist, das über das Haupt der Familie gekommen ist. Aber das ist noch nicht alles, sogar das Haus befindet sich unter feindlicher Belagerung, so wie sich alle Anwesen, sowohl rechter als auch  linker Hand, im Besitz des heutigen Käufers befinden.
Lachmann ist gnadenlos in seinem verschlingenden Hass auf all das, was auf die eine oder andere Weise mit dem Haus verbunden ist. Er möchte es dem Erdboden gleichmachen und keinen Stein von ihm auf dem anderen lassen.
Aber wo ist der bescheidene und gute Mensch geblieben, der in der Erinnerung aller noch lebendig ist?
Vielleicht gab es ihn gar nicht?
Allein Alexandra glaubt nicht an dieses monströse Bild, das Lachmann allen aufdrängen will. Sie fühlt ihn wie kein anderer. Sie liebt ihn immer noch.
Aber der kranke und verfinsterte Verstand des Menschen ist müde von seinem ständigen inneren Kampf und sucht keine Erlösung mehr.
Lachmann gibt den früheren Eigentümern hochmütig nur eine Stunde Zeit, ihre Sachen zu packen und ihren ganzen privaten Besitz für immer aus dem Haus zu räumen.
Nur eine Stunde und nicht eine Sekunde länger.
Eine Weile stehen alle unentschlossen herum, fangen aber nun langsam an, alle Sachen aus dem Haus zu holen. Es scheint so, als sei es noch nicht zu spät, alles an seinen Platz zurück zu stellen, und viele bitten Lachmann derweil großherzig darum.
Aber alles ist bereits entschieden. Es ist die Zeit gekommen, das Tüpfelchen aufs i zu setzen und die Asche des verhassten Hauses in alle Winde zu zerstreuen.
Lachmann schließt die Haustür ab und gibt seinen Leibwächtern irgendeine Anweisung. Eine Minute später kommen sie mit vollen Kanistern zurück und beginnen, das Haus mit Benzin zu begießen. Lachmann selbst zündet das Haus an.
Der Stolz des Menschen ist befriedigt und mit Bewunderung schaut er auf das brennende Haus.
Mit einem Krachen brennt die frühere alte Welt Lachmanns ab und wirft Tränen aus Asche auf die schwarze Erde.
Und erst jetzt fällt der Mutter von Thomas Hagler, Helga Hagler, mit Schrecken ein, dass die Katze in einem Schrank eingesperrt ist und diese geliebte göttliche Schöpfung jetzt unschuldig umkommt.
Lachmann überlegt keine Sekunde, läuft zum brennenden Haus und öffnet die Tür.
Alles geschieht so schnell, dass alle wie gelähmt stehen bleiben. Nur Stefanie schreit so herzzerreißend, dass Lachmann sich ihr zuwenden muss. Mit unverhohlener Zuneigung schaut er sie an und geht furchtlos in das Haus, das vor aller Augen zusammenbricht.
Das Haus begräbt Lachmann unter sich. Der Mensch starb bei der Rettung der Katze. Einer lebendigen Seele!

Ein gutes Andenken an uns ist der einzige Wert, den wir den Menschen auf der Erde hinterlassen können.

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